Geschichte
Das Besenbindergewerbe entwickelte sich ursprünglich aus einer saisonalen Nebentätigkeit im bäuerlichen Alltag. In den Städten gingen nur sehr wenige diesem Handwerk nach. Die fertigen Erzeugnisse wurden in der eigenen Werkstatt, auf Märkten oder im Hausierhandel verkauft. Die Besenbinderei war ein typisches Handwerk armer Leute, weil die Rohstoffbeschaffung kostengünstig war und mit einfachem Werkzeug ausgeübt werden konnte. So wurde das Besenbinden nie zu einem Lehrberuf und es gab auch keine eigene Zunft. In Ermangelung einer eigenen Zunft schlossen sich die Besenbinder häufig anderen Zünften an. Heute ist das Besenbindergewerbe weitestgehend der industriellen Produktion gewichen. Unter anderem aus Traditionspflege und Liebhaberei wird das traditionelle Handwerk heute aber noch betrieben Die Erzeugnisse werden aufgrund der Qualitätsunterschiede im Vergleich zu industriell gefertigten Besen auch heute noch hoch geschätzt (vgl. Sallmann 2019).